Umgebaute Südrampe - einst und jetzt - der Strecke 222 01


Umgebaute Südrampe zwischen Mallnitz-Obervellach und Kolbnitz

Von und nach Schwarzach-St. Veit
Südrampe der Tauernbahn - einst und jetzt (Quelle: Gerfried Moll, Tauernbahn, selbst weiter bearbeitete Zeichnung)
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16. Kapponiggraben-Viadukt (105 m, bis 1999)*   9. Gratschacher Tunnel (357 m, bis 1974)   1. Rieckenbach-Brücke (197 m, seit 1987)*
17. Kaponiggraben-Brücke (99 m, seit 1999)     Gratschacher Viadukt (69 m, bis 1974)   2. Unterer Litzelsdorfer Tunnel (220 m, bis 1984)
18. Oberer Kaponig-Tunnel (236 m, bis 1999)     Falkensteintunnel (67 m, bis 1974)*     Litzelsdorfer Viadukt (82 m, bis 1984)*
19. Kaponig-Tunnel (5.096 m, seit 1999)     Leutschacher Tunnel (247 m, bis 1974)*     Oberer Litzelsdorfer Tunnel (84 m, bis 1984)
20. Hasslacher Viadukt (58 m, bis 1999)   10. Gratschacher Galerie (99 m, seit 1974)   3. Litzelsdorfgraben-Brücke (185 m, seit 1984)
21. Kuchelwald-Viadukt (59 m, bis 1999)     Falkenstein-Brücke (396 m, seit 1974)*   4. Mölltheurergraben-Brücke (94 m, ab 1983)*
22. Auergraben-Viadukt (58 m, bis 1999)   11. Moserinne-Brücke (150 m, seit 1978)   5. Schloßgraben-Brücke (92 m, ab 1984)*
23. Waldmanngraben-Viadukt (88 m, bis 1999)   12. Unterer Lindisch-Tunnel (379 m, bis 1978)   6. Zweniggraben-Brücke (216 m, ab 1984)*
24. Dossenbach-Viadukt (74 m, bis 1999)     Lindischgraben-Viadukt (29 m, bis 1978)   7. Zwenberg-Tunnel (391 m, bis 1971)
25. Dossen-Tunnel (891 m, bis 1999)     Oberer Lindisch-Tunnel (260 m, bis 1978)     Pfaffenberg-Zwenberg-Viadukt (149 m, bis 1971)
26. Laskitzer Viadukt (93 m, bis 1999)   13. Lindischgraben-Brücke (283 m, seit 1978)     Pfaffenberg-Tunnel (499 m, bis 1971)
27. Kofelwand-Tunnel (26 m, bis 1980)   14. Unterer Kaponig-Tunnel (789 m, bis 1999)   8. Pfaffenberg-Zwenberg-Brücke (377 m, ab 1971)
28. Kofelwand-Galerie (63 m, seit 1980)   15. Ochenig-Tunnel (691 m, seit 1999)      
  Lindisch-Galerie (33 m, seit 1980) Quelle der Jahreszahlen: Dokumentationszentrum Eisenbahnforschung, Tauernbahn Südrampe
* = Maus über den Text bzw. Ziffer halten für weitere Informationen
Von und nach Spittal-Millstättersee

Ehemalige
Strecke
Gewölbe
und gedeckte
Durchlässe
unter 20 m lichter
Weite
Offene
Durchlässe
unter
20 m lichter
Weite
Gewölbte
Brücken
Eiserne
Brücken
Gewölbte
Viadukte
Überwölbte
Einschnitte
und
Galerien
Eingleisige
Tunnel
Anzahl 156 22 1 7 20 3 12
Summe der
lichten Weite
343,3 m 121,5 m 25,0 m 3910,2 m 88 Öffnungen
906 m
84,3 m lang 4.360,0 m
lang
 
Quelle: Röll, Victor Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 9. Berlin, Wien 1921
Da die stark belastete Strecke seit längerer Zeit am Ende ihrer Leistungs­fähigkeit angelangt war, erfolgte ab 1969 abschnitts­weise der zwei­gleisige Ausbau, verbunden mit teilweiser Neu­trassierung. Im Dezember 1971 wird die 377 Meter lange Pfaf­fenberg-Zwen­berg-Brücke er­öff­net. Im Juli 1974 folgt die Doppel­bogenbrücke Falken­stein mit einer Länge von 408 Metern. 1978 wird die 283 Meter lange Lindisch­grabenbrücke eröffnet, mit der die Strecke etwas begradigt wurde und ihre Leis­tungs­fähigkeit gesteigert werden konnte, was aller­dings eine etwas größere Neigung zur Folge hatte. Damit konnten auch verschiedene Tunnel und Viadukte, die dringend über­holungs­bedürftig waren, aufgelassen werden. Die Reste der alten Strecke sind zu einem Großteil beim Befahren der neuen Strecke noch sichtbar. Zwischen Dösen und Kaponig ist die Alttrasse auch noch über­wiegend begehbar. Seit 1980 sind nur mehr kleinere Vorhaben im Süden ausgeführt worden. Das lag nicht an den Plänen, sondern eher am Geld.

Das Südportal des Tauern-Tunnels mit der heute aufgelassenen gleich­namigen Haltestelle mündet ins Seebachtal, dem die Tauernbahn an dessen östlichen Fuss der Tal­flanke, vorbei am Ort Mallnitz, bis zum südlich davon gelegenen Bahnhof Mallnitz-Obervellach folgt. Hier beginnt nun der Abstieg ins Mölltal: Die ursprüng­liche Linien­führung hielt sich dabei an die steile östliche Talflanke des tief einge­grabenen Mallnitz­bachs, indem sie zunächst im Dösen-Tunnel (auch Dossen-Tunnel genannt) einen Bergsporn zum Graben des Dösenbachs durchstiess und nach dessen Über­brückung in offener Hang­bauweise hoch über Obervellach ins Mölltal zum ehemaligen Bahnhof Kaponig, bis 1974 Obervellach genannt und durch eine Seilbahn mit dem Ortszentrum verbunden, abfiel.

 
Aktuelle
Strecke
Brücken Überwölbte
Einschnitte
und
Galerien
Zweigleisige
Tunnel
Anzahl 8 3 2
Summe der
lichten Weite
1.859 m
lang
194,6 m lang 5.786 m
lang
Daten vom Webmaster selbst ermittelt
In 1992 wurde die Neutras­sierung wieder aufge­nommen mit dem Ziel, einen 3.800 Meter langen Tunnel vom Kaponig­graben bis zum Waldmann­graben zu errichten. Zur Übe­rbrückung des tief einge­schnittenen Kaponig­baches war eine 100 Meter lange Bogen­brücke vorgesehen. Nach Süden anschlie­ßend folgt sofort der 700 Meter lange Ochenig-Tunnel. Bei dieser ursprünglichen Lösung verblieb unmittelbar nach dem Wieder­erreichen der alten Trasse nach Mallnitz der 891 Meter lange, eingleisige Dösentunnel. Bei einem späteren Ausbau müßte in unmittelbarer Nachbar­schaft des alten, mit Werk­steinen ausge­mauerten Tunnels ein neuer vorge­trieben werden. Die Spreng­erschüt­terungen hätten sicher Aus­wirkungen. Zudem bleibt ein eingleisiger Tunnel immer ein Erhaltungsproblem. So entschloss man sich nach eingehenden geologischen Untersuchungen die Strecke mit dem rund 5 Kilometer langen Kaponig-Tunnel in den Berg zu verlegen. Sie fädelt erst südlich des ehemaligen Bahnhofs Kaponig wieder in die 2-gleisig ausgebaute Bestandsstrecke ein.

Fensterstollen neben dem Westportal des Oberen Kaponig-Tunnels, etwa 1992 (Foto aus Video von Mag. A. Johannes Pichler)  
(Klick ins Bild öffnet größere Ansicht)
Für die geologischen Untersuchungen und den späteren Bau des Kaponig-Tunnel wurde ein Fenster­stollen errichtet, da das Südportal im Kaponig­graben für Baumaschinen unerreichbar ist, zudem fährt knapp 8 Meter davor die bestehende Tauernbahn vorbei. Der 7 Meter breite und 6,20 Meter hohe Fenster­stollen beginnt unmittelbar neben dem Westportal des bestehenden Oberen Kaponigtunnels und erreicht nach 385 Meter den Kreuzungs­punkt mit der neuen Streckenachse. Die Profilform der Fenster­stollens (Siehe vergrößerbares Bild links und auch hier) ist »etwas eigenwillig«, wurde aber vom Planer so gewählt, daß sich beim späteren Schutter­verkehr für den Vollausbruch zwei LKWs begegnen können und daß eventuell Tunnel- oder Brücken­schalungs­elemente durch­transportiert werden können. Heute dient der Fenster­stollen als Rettungsweg, davor befindet sich ein Hubschrauber­landeplatz.

Nach dem ehemaligen Bahnhof Kaponig fuhr die ursprüngliche Strecken­führung den seitlichen Kaponigbachgraben schleifenartig aus, um dessen Querung technisch einfacher zu gestalten. Weiter südostwärts geht es dann nach Einfädelung der Neu­trassierung an der Berglehne entlang, wobei die ursprünglich ausgefahrenen Seiten­gräben (Lindischgraben, Gratschacher Viadukt, Pfaffenberg-Zwenberg-Brücke) im Laufe des zweispurigen Ausbaus mit 3 spektakulären Spannbeton­brücken gequert wurden.
Ende 2009 wurde an der Südrampe der letzte Abschnitt zwischen Kolbnitz und Pusarnitz zwei­gleisig fertig­gestellt, die Südrampe ist nun durchgehend zweigleisig befahrbar.
Quellen: Wikipedia, Tauernbahn
sowie Baugeologisches Seminar, Geotechnische Probleme beim Bau des Erkundungsstollen von A. Knittel, Januar 1995
und Der Bergsturz vom Auernig (Bohr- und Tunneldaten vom Bau des Kaponig-Eisenbahntunnels) aus Zeitschrift Carinthia II, 208./128. Jahrgang, Seiten 503–548, Klagenfurt 2018
Bildquelle: Screenshot aus YouTube-Video von Mag. A. Johannes Pichler, Video erstellt im April 2023, Aufnahme des Fensterstollens von 1992

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